Traumasensible Achtsamkeit: Sicherheit für Lehrer:innen und Teilnehmer:innen
Blogartikel von Maren Schneider
Traumasensible Achtsamkeit: Sicherheit für Lehrer:innen und Teilnehmer:innen
In der Achtsamkeits- und Meditationspraxis begegnen wir häufig Situationen, die uns herausfordern. Teilnehmer:innen, die unruhig sind oder starke emotionale Reaktionen zeigen, können sowohl für uns als Lehrende als auch für die Gruppe selbst belastend sein. Wie können wir in diesen Momenten reagieren und dennoch eine sichere Atmosphäre schaffen?
Die Herausforderung im Unterricht
Kennst du das Gefühl, dass sich einige Teilnehmer:innen während deiner Übungen unwohl oder verunsichert fühlen? Vielleicht hast du auch schon erlebt, dass Meditationen überraschend mit intensiven Emotionen – wie Angst oder Panik – verbunden sind und die gesamte Dynamik der Gruppe beeinflussen. Solche Erfahrungen können frustrierend sein und dazu führen, dass wir an unserer eigenen Kompetenz zweifeln.
Es ist wichtig zu erkennen, dass viele dieser emotionalen Reaktionen oft mit tiefsitzenden Verletzungen oder Traumata in Verbindung stehen. Diese Rückmeldungen haben nichts mit dir als Lehrer:in zu tun. Vielmehr geht es darum, ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse und Erfahrungen deiner Teilnehmer:innen zu entwickeln.
Was ist traumasensible Achtsamkeit?
Traumasensible Achtsamkeit bedeutet, unsere Achtsamkeitsübungen und unseren Unterricht so zu gestalten, dass wir die unterschiedlichen Hintergründe und Bedürfnisse unserer Teilnehmer:innen berücksichtigen. Diese Herangehensweise erfolgt nicht willkürlich, sondern erfordert ein fundiertes Wissen über die Auswirkungen von Trauma.
Als erfahrene MBSR-Lehrerin und Traumatherapeutin (und auch selbst Betroffene) habe ich persönlich erlebt, wie wichtig es ist, unsere Methoden anzupassen, um Raum für alle Teilnehmer:innen zu schaffen. Dies hat mich inspiriert, einen Kurs zur traumasensiblen Achtsamkeit zu entwickeln, der sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Anwendung vereint.
Warum ist das wichtig?
Traumasensible Achtsamkeit ist entscheidend, um:
  • Ein Gefühl von Sicherheit zu schaffen: Wenn Teilnehmer:innen sich in deiner Praxis wohl und sicher fühlen, können sie offener sein und die Übungen effektiver umsetzen.
  • Emotionale Reaktionen zu verstehen: Ein umfassendes Verständnis für die emotionalen Reaktionen während der Praxis ermöglicht es dir, empathisch und kompetent zu handeln.
  • Flexibel zu reagieren: Unterschiedliche Teilnehmer:innen haben unterschiedliche Bedürfnisse, und traumasensible Ansätze helfen dir, deine Methoden entsprechend anzupassen.

Anregungen zur Umsetzung von traumasensibler Achtsamkeit
Hier sind einige praktische Ansätze, wie du traumasensible Praktiken in deinen Unterricht integrieren kannst:
  • Einen sicheren Raum schaffen: Beginne jede Sitzung mit einer klaren Erklärung, dass die Teilnehmer:innen die Freiheit haben, ihre Grenzen zu setzen und jederzeit auszusetzen.
  • Klare Sprache verwenden: Nutze beruhigende und einladende Worte, um ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.
  • Emotionale Signale beobachten: Achte auf emotionale Reaktionen deiner Teilnehmer:innen und lerne, wie du in diesen Momenten einfühlsam reagieren kannst.
  • Anpassungen der Übungen: Sei bereit, deine Übungen zu modifizieren, um sicherzustellen, dass sie für alle Teilnehmer:innen zugänglich sind.

Fazit
Traumasensible Achtsamkeit ist ein wichtiger Ansatz, um Achtsamkeits- und Meditationspraktiken effektiver, inklusiver und sicherer zu gestalten. Indem du die Hintergründe emotionaler Reaktionen anerkennst und verstehst, schaffst du eine unterstützende Umgebung, in der sich alle wohlfühlen können.
Wenn du Interesse hast, mehr über traumasensible Achtsamkeit zu erfahren und zu lernen, wie du diese Ansätze in deinem Unterricht umsetzen kannst, lade ich dich herzlich ein, an meinem Kurs "Traumasensible Achtsamkeit für Achtsamkeits‒ & Meditationslehrer:innen" (>> mehr dazu hier klick) teilzunehmen.
Ich freu mich auf Dich
Von Herzen alles Liebe
Deine Maren