Die Praxis der Achtsamkeit ist mehr als nur ein Trend. Sie ist nicht nur 2.500 Jahre alt, sondern hat in den letzten Jahren erhebliche Aufmerksamkeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft erhalten. Zahlreiche Studien haben die positiven Auswirkungen von Achtsamkeit auf das Gehirn und das Nervensystem untersucht und diese wundervolle Praxis endgĂŒltig dem RĂ€ucherstĂ€bchenambiente enthoben.
Was fĂŒr Auswirkungen Achtsamkeit und Meditation auf unser Gehirn haben, möchte ich in diesem Artikel fĂŒr Dich kurz und in einfacher Sprache zusammenfassen - Du sollst aber wissen, dass die VerĂ€nderungen weit aus komplexer und differenzierter sind. Doch es wĂŒrde hier einfach zu weit fĂŒhren, dies im Detail zu erlĂ€utern. Solltest Du im Anschluss an den Artikel gerne tiefer einsteigen wollen, so findest Du am Ende des Artikels weitere Links und auch BĂŒcher dazu (diese Empfehlungen sind unentgeltlich und entstammen einfach meiner eigenen Begeisterung, die ich mit Dir teilen möchte)
Also, legen wir los:
Gehirnfunktion und -struktur
Studien haben gezeigt, dass regelmĂ€Ăige Achtsamkeitspraxis strukturelle VerĂ€nderungen im Gehirn bewirken kann. Eine bekannte Studie von Sara W. Lazar und ihrem Team an der Harvard University entdeckte, dass Achtsamkeitsmeditation die Dicke der kortikalen Bereiche des Gehirns erhöht, die fĂŒr Aufmerksamkeit und emotionales Wohlbefinden verantwortlich sind. Insbesondere die Dichte der grauen Substanz im Hippocampus, einem Bereich, der mit Lernen und GedĂ€chtnis verbunden ist, nimmt zu.
Reduktion von Stress
Eine bahnbrechende Studie von Prof. Jon Kabat-Zinn und seinen Kollegen an der University of Massachusetts Medical School zeigte, dass das MBSR-Programm den Stresslevel der Teilnehmer signifikant senkte. Achtsamkeit senkt die Produktion von Stresshormonen wie Cortisol, was zu einer besseren Regulierung der Stressreaktion fĂŒhrt.
Verbesserte emotionale Regulation
Durch Achtsamkeit lernst Du, Deine Emotionen bewusster wahrzunehmen und zu regulieren. Neurowissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Achtsamkeit die AktivitĂ€t in der Amygdala, dem emotionalen Reaktionszentrum des Gehirns, verringert und gleichzeitig die AktivitĂ€t im prĂ€frontalen Kortex erhöht, der fĂŒr rationale Entscheidungen und emotionale Regulierung zustĂ€ndig ist. Diese VerĂ€nderungen tragen zu einer besseren emotionalen Balance und Resilienz bei.
Steigerung der kognitiven FĂ€higkeiten
Forschungen haben ebenfalls gezeigt, dass Achtsamkeitspraxis die kognitiven FÀhigkeiten wie Aufmerksamkeit, GedÀchtnis und Entscheidungsfindung verbessern kann. Eine Studie der University of California, Santa Barbara, fand heraus, dass bereits zwei Wochen Achtsamkeitstraining die Aufmerksamkeit und das ArbeitsgedÀchtnis signifikant steigern können.
Doch wie kommt es dazu?
Welchen Mechanismen liegt dies zugrunde? Hier sind die wichtigsten Faktoren, die dazu fĂŒhren, dass Achtsamkeit das Gehirn verĂ€ndert:
1. NeuroplastizitÀt
Unser Gehirn ist formbar, ein PhĂ€nomen, das als NeuroplastizitĂ€t bekannt ist. NeuroplastizitĂ€t beschreibt die FĂ€higkeit des Gehirns, sich selbst zu verĂ€ndern und anzupassen, basierend auf unseren Erfahrungen und Praktiken. Wenn wir regelmĂ€Ăig Achtsamkeit praktizieren, regen wir neuronale Verbindungen an und stĂ€rken sie. Dies fĂŒhrt zu strukturellen und funktionellen VerĂ€nderungen im Gehirn.
2. Reduktion der Amygdala-AktivitÀt
Die Amygdala ist eine Gehirnregion, die eine SchlĂŒsselrolle bei der Verarbeitung von Emotionen spielt, insbesondere bei Angst und Stress. RegelmĂ€Ăige Achtsamkeitspraxis hat gezeigt, dass sie die AktivitĂ€t in der Amygdala reduziert. Dies bedeutet, dass wir weniger stark auf Stressreize reagieren und besser in der Lage sind, unsere Emotionen zu regulieren.
3. Erhöhung der kortikalen Dicke
Studien, insbesondere von Sara W. Lazar und ihrem Team an der Harvard University, haben gezeigt, dass Achtsamkeit die Dicke der grauen Substanz im prĂ€frontalen Kortex und im Hippocampus erhöht. Der prĂ€frontale Kortex ist mit höheren kognitiven Funktionen wie Aufmerksamkeit, Entscheidungsfindung und Impulskontrolle verbunden. Der Hippocampus spielt eine wichtige Rolle bei GedĂ€chtnis und Lernen. Eine erhöhte Dichte dieser Bereiche fĂŒhrt zu Verbesserungen in diesen kognitiven und emotionalen Funktionen.
4. Verbesserte KonnektivitÀt zwischen Gehirnregionen
Achtsamkeit verbessert die funktionelle KonnektivitĂ€t zwischen verschiedenen Gehirnregionen. Insbesondere stĂ€rkt sie die Verbindung zwischen dem prĂ€frontalen Kortex und der Amygdala. Diese verbesserte KonnektivitĂ€t fĂŒhrt zu einer besseren Regulierung von Emotionen und einer höheren kognitiven FlexibilitĂ€t.
5. Entlastung des Default Mode Network (DMN)
Das Default Mode Network (DMN) ist ein Netzwerk von Gehirnregionen, das aktiv ist, wenn unser Geist in Ruhe ist und abschweift. Ein ĂŒberaktives DMN ist mit GrĂŒbeln und Sorgen verbunden. Achtsamkeit reduziert die AktivitĂ€t des DMN, was zu einer verbesserten FĂ€higkeit fĂŒhrt, im gegenwĂ€rtigen Moment prĂ€sent zu bleiben und weniger in negativen Gedankenmustern gefangen zu sein.
Der erste Schritt in ein wissenschaftlich fundiertes, achtsameres Leben
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Achtsamkeit zeigen, wie tiefgreifend und positiv die Auswirkungen dieser Praxis auf Körper und Geist sein können. Achtsamkeit hilft Dir nicht nur, Stress zu bewÀltigen, sondern verbessert auch Deine geistige und emotionale Gesundheit.
Du bist neugierig und willst es praktisch erleben?
Dann findest Du hier einen richtige praktischen Einstieg in die wissenschaftlich fundierte Achtsamkeit: