Was ist Achtsamkeit?
Blogartikel von Maren Schneider
Herkunft und Nutzen
Die Praxis der Achtsamkeit ist mehr als nur ein Trend. Sie ist nicht nur 2.500 Jahre alt, sondern hat in den letzten Jahren erhebliche Aufmerksamkeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft erhalten. Zahlreiche Studien haben die positiven Auswirkungen von Achtsamkeit auf das Gehirn und das Nervensystem untersucht, doch was ist Achtsamkeit eigentlich? Wo kommt sie her? Was bedeutet es, achtsam zu leben, und was bewirkt Achtsamkeit in uns? Wenn Du Dir diese Fragen stellst, vielleicht auch gerade ganz frisch mit diesem Begriff in Kontakt gekommen bist, möchte ich Dir jetzt einen ersten Überblick geben.
Bereit? Dann legen wir los.

Was ist Achtsamkeit?
Lass uns ganz von vorne anfangen: Achtsamkeit bedeutet, im gegenwärtigen Moment zu verweilen und ihn vollständig wahrzunehmen, ohne zu bewerten oder zu verändern. Achtsamkeit ermöglicht es uns, ganz präsent und aufmerksam zu sein, was im hektischen Alltag oft verloren geht. Es bedeutet, mit offenem Herzen und wachem Geist zu erfahren, was im Hier und Jetzt geschieht.

Die Ursprünge der Achtsamkeit: Das Satipatthana-Sutra
Die Wurzeln der Achtsamkeit haben ihren Ursprung im 2.500 Jahre alten Buddhismus. Besonders bedeutsam ist das Satipatthana-Sutra von Buddha, die Ursprungs-Belehrung über die Achtsamkeit. In diesem Sutra beschreibt Buddha die vier Grundlagen der Achtsamkeit: die Achtsamkeit auf den Körper, die Gefühle, den Geist und die Geistobjekte. Diese Belehrungen bilden die Basis für viele moderne Methoden der Achtsamkeit und Meditation. Ursprünglich war Achtsamkeit ein spiritueller Pfad, der darauf abzielte, Einsicht und Erleuchtung zu erlangen. Heute wird sie jedoch auch losgelöst von religiösen oder spirituellen Hintergründen praktiziert und hat ihren Weg in die westliche Welt gefunden. Ihre Wirkweise ist bestens wissenschaftlich beforscht und hat aufgrund ihrerer hohen Wirksamkeit Einzug in Therapie, Coaching, Unternehmenskultur, Prävention, Bildung und Leistungssport gefunden.

Die verschiedenen Strömungen der Achtsamkeit
Im Laufe der Zeit haben sich aus der ursprünglichen Belehrung verschiedene moderne Strömungen der Achtsamkeit entwickelt. wohl eines der bekanntesten Beispiel ist MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) von Prof. Jon Kabat-Zinn. Dieses Programm wurde von Jon Kabat-Zinn im klinischen Alltag speziell für Menschen mit chronischen Schmerzen und chronischen Erkrankungen entwickelt um ihnen einen alternativen Weg im Umgang mit der Belastung durch die Erkrankung zu eröffnen. Heute wird es weltweit ebenfalls zur Stressreduktion und Burnout-Bewältigung/Prävention eingesetzt. Dann gibt es noch MBCT (Mindfulness-Based Cognitive Therapy), das Achtsamkeit mit kognitiver Verhaltenstherapie verbindet und insbesondere zur Rückfallprävention bei Depressionen eingesetzt wird. Ein weiterer interessanter Ansatz ist das achtsame Selbstmitgefühl, entwickelt von Kristin Neff. Diese Praxis lehrt uns, freundlicher und verständnisvoller mit uns selbst umzugehen, was besonders wichtig in herausfordernden Zeiten ist. In der Arbeitswelt findet Achtsamkeit ebenfalls Anwendung, etwa durch achtsame Führung (Mindful Leadership), die eine unterstützende und offene Unternehmenskultur fördert.

Achtsamkeit im Alltag
Vielleicht fragst Du Dich jetzt, wie Du Achtsamkeit in Deinen Alltag integrieren kannst. Es ist eigentlich ganz einfach. Es geht schlicht darum, alles was wir tun bewusst zu tun mit voller Aufmerksamkeit. Wann immer wir abgelenkt sind oder uns im Autopiloten befinden, kann uns die Erinnerung an Achtsamkeit helfen, wieder in den bewussten Modus zu swichen und uns absichtlich wieder mit voller Präsenz auf den gegenwärtigen Moment und was immer wir gerade tun zu fokussieren. Kleine formale Übungen, wie einen Moment bewusst und aufmerksam atmen, bewusstes Gehen, bewusstes Essen, öffnet Deine Sinne, bringt Dich in Kontakt mit Deinem Körper und dem gegenwärtigen Moment. Diese kleinen Übungen helfen Dir, das Leben bewusster und erfüllter zu erleben.

Die Wirkungen der Achtsamkeit
Achtsamkeit hat zahlreiche positive Auswirkungen auf unseren Körper und Geist. Sie kann den Stresspegel senken, indem sie die Produktion von Stresshormonen wie Cortisol reduziert. Dadurch fühlst Du Dich gelassener und kannst besser mit den Herausforderungen des Lebens umgehen. Achtsamkeit fördert auch eine bessere emotionale Regulation, indem sie die Aktivität in der Amygdala, dem emotionalen Zentrum des Gehirns, verringert und die Aktivität im präfrontalen Kortex erhöht, der für rationale Entscheidungen zuständig ist. Auf diese Weise erlangst Du eine größere emotionale Balance und Resilienz. Zudem verbessert Achtsamkeit die Konzentration, da sie Deine Aufmerksamkeit schult und Dir hilft, Dich besser auf das Wesentliche zu fokussieren. Und nicht zuletzt steigert Achtsamkeit das allgemeine Wohlbefinden, indem sie mehr Freude, Dankbarkeit und Zufriedenheit in Dein Leben bringt.
Achtsamkeit ist keine Theorie oder Philosophie sondern eine praktische Fertigkeit
Wichtig ist dabei zu verstehen, es ist keine Philosophie oder Theorie, sondern eine praktische Fähigkeit, unsere Wahrnehmung und Präsenz zu schulen. Es reicht nicht, ein Buch darüber zu lesen und sich ein theoretisches Verständnis anzueignen. Wir müssen es wirklich täglich im Alltag üben. Achtsam zu sein ist eine menschliche Fähigkeit, die wir besitzen. Allerdings kann sie durch einen stressigen und chronisch abgelenkten Lebensstil im Laufe unseres Lebens abhanden kommen. Achtsamkeit kann trainiert werden, sie ist wie Sport für den Geist. Und je länger wir sie üben, umso achtsamer werden wir und können uns so unser Leben wieder zurück erobern.

Eine herzliche Einladung zum Ausprobieren
Achtsamkeit ist ein weites Feld und lässt sich am besten selbst erleben. Wenn Du neugierig geworden bist und Achtsamkeit praktisch erleben möchtest, dann schau Dir das mal an (klick)
Ich freu mich auf Dich.
Alles Liebe, Deine Maren

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